4.1.1.2 Einfacher Sketch



Erzeugen Sie ein neues Einzelteil mit dem Namen sketch gemäß Namenskonvention.

 

Sketch

Erzeugen Sie einen neuen Sketch alt und wählen Sie die YZ-Ebene als Zeichenebene aus und bestätigen Sie mit OK.

Es soll ein L-Profil gezeichnet werden. Sie befinden sich jetzt schon automatisch in dem Modus, um Linienzüge zu erstellen. Ihr NX Fenster müsste somit wie nebenstehend aussehen. Falls nicht, so klicken Sie auf Profile alt (Abbildung "Zeichnungserstellung Linienzug").

Zeichnen Sie ein L, wie es rechts im Bild zu sehen ist. (Abbildung "L erstellt")

Der Sketcher bietet die Möglichkeit Punkte (z.B. Endpunkte von Linien, Mittelpunkte von Kreisen) direkt durch Werteingabe zu platzieren.

Achtung:

Sketche müssen IMMER fully constrained sein. Durch Autoconstraints bietet NX eine Hilfestellung - Ihre Modellierungsabsicht kann dieses Tool aber nicht erkennen. Sie sollten deswegen Autoconstraints durch ihre eigene Constraints bzw. Bemaßungen ersetzen.


Hinweis:

Falls Sie sich einmal verzeichnen sollten, deaktivieren Sie das Profile-Werkzeug durch erneutes Klicken auf alt. Jetzt können Sie die Linien einzeln anklicken oder die komplette Skizze mit der Maus markieren, indem Sie ein Rechteck aufziehen. Löschen Sie die Markierung mit Del bzw. Entf.


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Zeichnungserstellung Linienzug
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L erstellt

Constraints

Die Zeichnung muss nun bezüglich des Koordinatensystems positioniert werden. Klicken Sie dazu auf alt, um die Constraints zu definieren.

Klicken Sie auf Collinear alt. Wählen Sie zuerst die untere horizontale Linie des Ls, und als zweite Auswahl die horizontale Achse des Koordinatensystems aus.

Die Unterseite des Ls wird nun auf die horizontale Achse des Koordinatensystems ausgerichtet. Analog dazu richten Sie die vertikale Seite des Ls aus. (Abbildung "L ausgerichtet")

Hinweis: In der Dialogzeile am unteren Rand des Bildschirms erscheint die Meldung: "Sketch is fully constrained with auto dimensions". Wenn Sie den Sketch eigenständig positioniert und bemaßt haben, erscheint: Sketch is fully constrained.

Markieren Sie die zwei Schmalseiten des Ls. Durch Equal Length alt werden sie auf die gleiche Länge gebracht.

Es stehen folgende Constraints zur Verfügung:

Symbol Bezeichnung Bedeutung
Coincident Verknüpft zwei Punkte miteinander
alt Equal Radius Gleicher Radius zweier Kreise bzw. Kreisausschnitte
alt Concentric Konzentrische Kreise (gleicher Mittelpunkt)
alt Tangent Tangential an einen Kreis
alt Parallel Parallel zueinander (Achsen, Geraden,...)
alt Perpendicular Senkrecht zueinander
alt Equal Length Gleiche Länge von zwei Geraden
alt Collinear Kollinear, direkt aufeinander liegend
alt Horizontal Horizontale (waagerechte) Anordnung einer Linie
alt Vertical Vertikale (lotrechte) Anordnung einer Linie
alt Point on Curve Ein Endpunkt kann auf eine Gerade oder einen Kreis gelegt werden
alt Horizontal Alignment Zwei (oder mehr) Punkte werden horizontal zueinander ausgerichtet
alt Vertical Alignment Zwei (oder mehr) Punkte werden vertikal zueinander ausgerichtet
Darüber hinaus existieren folgende Constraints, die für den Kurs nicht notwendig sind, aber bei Bedarf benutzt werden können (zum Expandieren der Liste hier klicken).
Symbol Bezeichnung Bedeutung
Fixed Fixiert eine odere mehrere Kurven in Bezug auf die Position.
alt Fully Fixed Fixiert eine odere mehrere Kurven in Bezug auf Position UND Orientierung.
alt Constant Angle Legt einen festen Winkel zwischen zwei Kurven fest.
alt Constant Length Fixiert die Länge einer oder mehrerer Kurven.
alt Point on String Referenziert einen Punkt auf einer zusammenhängenden Kurve.
alt Tangent to String Referenziert eine Kurve tangential an eine zusammenhängende Kurve.
alt Perpendicular to String Referenziert eine Kurve im rechten Winkel an eine zusammenhängende Kurve.
alt Non-uniform Scale Erlaubt das Skalieren einer Freiformkurve proportional entlang ihrer Länge.
alt Uniform Scale Erlaubt das Skalieren einer Freiformfläche in zwei Richtungen unter Beibehaltung der Form.
alt Slope of Curves Legt die Tangente einer Freiformkurve an einem bestimmten Punkt parallel zu einer weiteren Freiformkurve.


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L ausgerichtet

Bemaßung

Klicken Sie auf Rapid Dimensions alt, um Bemaßungen zu erzeugen.

Im Drop-Down Menü "Method" stehen Ihnen verschiedene Maßarten zur Verfügung (Horizontal, Vertikal, Winkel, usw.). Belassen Sie diese Auswahl vorerst auf Inferred alt.

Wählen Sie die lange vertikale Linie des Ls aus. Ziehen Sie das Maß neben die Zeichnung und geben Sie als Länge 100 mm ein.

Bemaßen Sie den Sketch wie im Bild rechts zu sehen (Abbildung "L bemaßt").

Hinweis:
  • Falls Sie aus Versehen die Skizze mit der mittleren Maustaste gedreht haben, kommen Sie ganz einfach über alt View -> Orient View to Sketch wieder in die Skizzenansicht zurück. Diese Funktion ist ebenfalls im quadratischen Kontextmenü (vgl. Kapitel 3.7.2 "Navigationsmöglichkeiten mit der Maus") enthalten.

Vergewissern Sie sich, dass Ihr Sketch fully constrained ist.

Beenden Sie den Skizziermodus mit alt.

Speichern Sie Ihr Einzelteil ab.

Hinweis: Wenn Sie einen Sketch nachträglich ändern möchten, klicken Sie ihn im Part Navigator mit der rechten Maustaste an und wählen Sie Edit...
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L bemaßt

Referenzen

Insbesondere bei komplexen Sketchen kann es hilfreich sein, innerhalb des Sketches mit Referenzen zu arbeiten. Dies sind Hilfselemente, die Sie aus Sketch-Elementen erzeugen. Ihre Anwendung wird im folgenden Beispiel erklärt.

Nebenstehende Halterung soll durch Extrudieren eines Sketches erzeugt werden. Der Durchmesser dreier Stifte ist bekannt. Sie sind symmetrisch um einen gedachten Mittelkreis angeordnet, dessen Durchmesser ebenfalls vorgegeben ist. Um die Halterung zu erzeugen, werden zuerst drei Linien beliebiger Länge in einem Winkel von 120° zueinander erzeugt. Deren Enden bilden den Mittelpunkt für drei Kreise mit dem Durchmesser D=50mm. Um die Bedingung zu erfüllen, dass die drei kleineren Kreise einen größeren Kreis einschließen, wird dieser (Durchmesser D=100mm) um den Koordinatenursprung erzeugt. Durch Anwendung des Constraints Tangent alt werden die kleineren Kreise auf den größern Kreis gelegt (siehe Abbildung "Skizze erzeugt"). Nun können ähnliche Geometrien erzeugt werden, indem nur die beiden Durchmesserangaben verändert werden.
Damit der Sketch extrudiert werden kann, müssen der mittlere Kreis und die drei Linien durch Anwählen mit der RMT und Klick auf das Icon Convert To/From Reference im oberen Rechtsklick-menü alt in Referenzen überführt (siehe Abbildung "Skizze mit Referenzen") werden. Sie lassen sich im Skizziermodus weiterhin wie Sketch-Elemente behandeln (Constraints, Bemaßungen etc.), werden aber außerhalb des Sketches ignoriert (siehe Abbildung "Richtig extrudiert").

Sie können Referenzen durch das gleiche Vorgehen jederzeit auch wieder in vollwertige Sketch-Elemente zurückwandeln.


 

Zusammenfassend werden die wichtigsten Skizzierwerkzeuge innerhalb des Sketchers dargestellt.

Werkzeuge des Skizzierers Funktion Icon
Profile Linienzug zeichnen (kann auch Kreisbögen enthalten) alt
Line Einzelne Linien zeichnen alt
Arc Kreisbogen zeichnen alt
Circle Kreis zeichnen alt
Trim Linienabschnitte löschen alt
Fillet Ecken verrunden alt
Rectangle Rechteck zeichnen alt
Corner Die Enden zweier Linien zu einer Ecke verbinden. alt
Hinweis: Sie sollten sich bewusst sein, dass es niemals DIE Möglichkeit gibt, eine 2D-Skizze zu erstellen, sondern viele Wege zum Ziel führen können. Aus diesem Grund sollten Sie versuchen, Skizzen auf verschiedenen Wegen zu erzeugen.
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Skizze erzeugt
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Skizze mit Referenzen
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Richtig extrudiert